Beschreibung zum CPU-Upgrade der folgenden Modelle:

Mitac MiNote 6133
Fujitsu Siemens LiteLine 6133
IPC Topnote 6133
HPC NOTE 6133
NetBook 6133
Notestar NP 6133
Auch in den Versionen: 6133S und 6133SX.



Die Notebooks der 6133 Serie sind meiner Meinung nach recht schoene Geraete, jedoch
ist die Cpu nicht mehr ganz zeitgemaess, so ist z.B. abspielen von DVDs unmoeglich,
denn die gruesste CPU mit dem die Geraete ausgeliefert wurden war die Celeron 433.
Man sieht gelegentlich Geraete mit bis zu 533 Mhz, jedoch weiss ich nicht ob die
Notebooks so verkauft wurden, oder ob sie nachtraeglich aufgeruestet wurden.
Da ich aber mit dem Geraet zufrieden bin und neue Notebooks eine Menge Geld kosten,
kam mir die Idee die CPU aufzuruesten.
Da die CPU eine normale gesockelte Desktop-Cpu ist dachte ich dass ein Upgrade recht
einfach sein muesste, deshalb habe ich mir mal angesehen was laut
Mitac als maximal moegliche CPU moeglich ist:
 
6xxx
Support CPU 
[Type List] 6020
6020+
6120L
6120N 6133SX 6133XN  
PentiumIII MMC2   650          
PentiumIII FCPGA       850 *1   600  

PentiumII

MMC2 433
400
         

Celeron

MMC2   400          

Celeron

PPGA     433 466 433 433  

Celeron

FCPGA       700      

 *1  6120N:Refer FAQ-- How to install heat sink on 6120N when using Intel CPU PIII > 700Mz
6120N---New heat sink support b-0 step 850, c-0 step 800, Old heat sink support b-0 step 700


Hier ist die Spalte 6133 SX interessant, doch wie ich leider feststellen musste wuerde
sich ein Upgrade nicht lohnen, denn ich koennte die 366 Mhz Celeron die bei mir verbaut
war gerade mal gegen eine 433 Mhz Celeron tauschen, was wohl keinen grossen Geschwindigkeits-
zuwachs verspricht.
Oder man baut einfach eine 533 Mhz Celeron im PPGA-Format ein, dies scheint recht gut zu
funktionieren, duerfte jedoch den Kuehler an die grenzen seiner Leistungsfaehigkeit bringen.
Die Schnelleren Celerons mit bis zu 533 Mhz unterscheiden sich ausser der Taktfrequenz und
der Leistungsaufnahme nicht wirklich von den langsameren Celerons.
Es scheint also, als ob Mitac dem verwendeten Cpu-Kuehler nicht zutraut mehr als 433 Mhz
ausreichend zu kuehlen.

Update:

Ich weiss nun, dass der Luefter des Mitac erst bei ca. 70 Grad C anspringt, hier liegt
aber bei allen PPGA-Celeron ab 466 Mhz schon die Maximaltemperatur, das ist also
der Grund warum Mitac Cpus nur bis Celeron 433 erlaubt, denn diese duerfen noch
bis 85 Grad C heiss werden.
Mitac hat sich da also duchaus was dabei gedacht, aber die Erfahrung einiger nutzer hat gezeigt dass die
533 Mhz Celerons durchaus stabil im Mitac laufen.

Was jedoch noch schlimmer ist:
Das Notebook unterstuetzt die Stromsparenderen Celerons ab 533A (Cooppermine) im FCPGA-Sockel
nicht, diese wuerden aber von der Thermal design Power (das ist die Leistung die der
Cpu-Koehler abfuehren muss) recht gut passen, ausserdem laufen diese bis 766 Mhz auch noch mit
nur 66 Mhz Bustakt, was besonders wichtig ist, da die fest eingebauten 32 bis 64 MB Ram
nur bei 66Mhz funktionieren (hier haette Mitac besser PC-100 chips verbauen sollen)



Man sieht hier, dass die 766 Mhz Celeron eine geringere TDP als die 433Mhz Celeron hat, ausserdem ist Tjunction mit 80 Grad C gerade noch im vertretbaren Ramen.
Wobei man sagen muss, dass die Verlustleistungen nicht 1:1 vergleichbar sind, da Intel
die TPD neu definiert hat.
Wichtig ist jedoch, dass man eine Celeron mit Cpuid=x686 benutzt, denn diese sind aufgrund
ihrer niedrigeren Versorgungsspannung und somit geringeren Abwaehrme besser geeignet:



UPDATE:

Es hat sich herausgestellt, dass nur Cpus mit der CPUID 686 oder 68A funktionieren, also die 1,7V und 1,75V Cpus, die
sparsamen 1,65V CPUID 683 Laufen leider nicht, da das Mitac die CPU nicht zu erkennen scheint.




Diese Cpus sind also wie fuer das 6133 gemacht, schade eigentlich dass diese nicht in dem
Notobook funktionieren.

Der eine oder andere wird sich vielleicht noch daran erinnern, dass es einmal eine Bastel-
anleitung mit dem Namen "Der Sockeltrick" in der PC-Professionell gab.
In dieser wurde beschrieben, wie man ein normales PPGA-Board FCPGA-faehig machen konnte.

Leider konnte ich diesen Artikel nicht mehr finden, jedoch diesen hier: http://www.de.tomshardware.com/cpu/20000303/socket370-to-coppermine-01.html

Hier wird beschrieben wie man einen PPGA->Slot1 Adapter zu einem FCPGA->Slot1 Adapter
machen kann, noch besser sogar: die Methode aus der PC-Professionell wurde sogar noch ver-
einfacht, ich empfehle euch den obigen Artikel komplett zu lesen, da ich hier nicht weiter
darauf eingehen werde.

Das ist der "Schaltplan" fuer den Umbau:


Was wir also eigentlich nur machen muessen ist:
1. diesen einen Prozessor Pin zu isolieren oder einfach abzubrechen und am (da der Pin nicht
gebraucht wird habe ich ihn abgebrochen)

2. Am Cpu-Sockel 2 Pins mit einer Bruecke verbinden.

Das problem ist jetzt nur noch dass man um diese Bruecke einzubauen am besten das Mainboard
des Notebooks komplett ausbauen sollte.

Wie das geht kann man im Troubleshooting Guide nachlesen.

Also die alte Cpu Raus:


Und das Board ausgebaut:


Nun die Bruecke gemaess Schaltplan einloeten:


So sieht es bei mir aus:



Hier sehen wir noch einmal welchen Pin wir entfernen (oder sonstwie Isolieren) muessen
(der rot eingekreiste)
Die Anderen Fehlenden Pins muessen uns jetzt nicht interessieren.

Dieses Bild stammt von http://www.tomshardware.de
Danke an Frank Voelkel dafuer, dass ich es hier Benutzen durfte!



Hier ist die CPU fertig eigebaut, aber leider sind wir noch lange nicht fertig!




Wir muessen jetzt noch unbedingt beachten, dass die neue FCPGA-Cpu ein wenig duenner als die alte CPU ist,
denn der Kuehler liegt auf dem CPU-Sockel auf und wird ohne Veraenderung die neue CPU nicht beruehren.
Das der Rechner damit nicht funktionieren kann ist selbstverstaendlich.

Wir koennen zur anpassung ein Kupferblech zwischen Cpu und Kuehler anbringen, das den Unterschied
ausgleicht und auch dafuer sorgt, dass die Abwaerme schnell auf den ganzen Kuehler verteilt wird.

Nur wie dick sollten wir dieses Blech machen?
Schauen wir uns hierzu mal Das Datenblatt genauer an, um herauszufinden wie gross der Hoehenunterschied ist:


Die alte PPGA-Cpu hat eine Gesamtdicke zwischen 2,72mm und 3,33mm (Fertigungstoleranzen).


Die neue FCPGA-Cpu kann eine Dicke zwischen 1,79mm und 2,09mm haben.

Das ergibt einen Unterschied von max. 1,54mm und min. 0,63mm.
Wobei die beiden Werte extremwerte darstellen, die in der Praxis wohl kaum aufreten werden,
wahrscheinlicher ist ein Unterschied im Bereich von 1,3mm - 0,8mm.
Ich habe bei 2 unterschiedlichen FCPGA-CPUs im vergleich zu meiner PPGA
einen Unterschied von 1,15mm gemessen.

Hinzurechnen sollte man noch, (falls man wie ich kein Waermeleitpad, sondern Paste verwendet) ca. 0,3mm.

Also habe ich das Kupferblech 1,5mm stark gewaehlt, dies sollte in den meisten faellen funktionieren,
in besonderen faellen koennte es aber sein, dass man evtl. ein wenig duenneres oder dickeres Blech benoetigt.

Das Blech bekommt man im Baumarkt mit 0,8-1,0 mm staerke, das dickere 1,5mm Blech ist leider nicht so ueblich,
man bekommt es aber z.B. bei http://www.conrad.de in der Groesse 400X200X1,5
unter der Best Nr. 293113 fuer 14,95 EUR.

Viel billiger ist Alu-Blech in 1,5mm, jedoch leider nicht so effektiv.

Die Befestigung ist denkbar einfach:
Man schneidet das Blech einfach auf 50mm x 50mm zurecht, so kann es, wenn es auf der CPU aufliegt nicht wegrutschen,
wenn der Kuehler dann das Blech von oben andrueckt ist es so sicher fixiert.





Leider kann man es auf dem Bild nicht so gut erkennen, aber die Auflageflaeche am CPU-Sockel sollte mit dem Blech
fast eine Ebene Bilden (dieses Alublech am Sockel steht hier leicht ab).
Ueberpruefen kann man das Ganze in dem men erst das Blech und den Kuehler ohne Paste montiert (vorsichtig anschrauben)
Bei montierten Kuehler sollte das Blech fest sitzen, sich aber z.B. mit einem kleinen Schraubendreher
noch mit ein wenig Kraft verschieben lassen.




Da das 6133, 6133S und 6133SX leider von haus aus keine FCPGA-CPUs kann ist das Bios auch nicht dafuer
ausgelegt, und ein Update wird es wohl nie geben, ihr duerft aber gern bei der Fa. Mitac anfragen ;-) .

Zum einen wird der CPU-Takt beim starten falsch angezeigt, damit koennen wir aber leben (wir wissen ja was
fuer eine CPU wir eingebaut haben).

Zum anderen wird beim starten kein passendes Microcode-Update in die CPU geladen, was uns aber schon
sehr viel mehr stoeren sollte, da die sog, Microcodes dafuer da sind bekannte Fehler der CPU zu
umgehen.

Sofern wir Dos, Win95, Win98, WinME benutzen haben wir glueck und koennen ueber die Autoexec.bat
das Microcode-update nachladen, dafuer gibt es von Intel das Tool checkup.exe
Microcodetool

Windows 2000 und XP bringen so etwas von haus aus mit, hier findet man im Geraetemanager das Garaet
"Microcode Update Device"

Fuer Linux gibt es auch ein Tool, dieses duerft ihr euch aber selbst suchen ;-)

Unter Windows NT ist mir kein solches Tool bekannt, hier kann man nur hoffen, das die
Fehler der CPU sich nicht negativ auswirken.


Das war es soweit, mein Mitac 6133 hatte ich mit einer 733Mhz Celeron
mit 1,7V Vcore aufgerüstet und ist erheblich schneller geworden.

Im Moment habe ich eine Celeron 800 Mit 100Mhz Bustakt in meinem Mitac (Siehe CPU-Upgrade Teil 2)


Ich moechte darauf aufmerksam machen, dass ich keine Garantie auf die Fehlerfreiheit dieser Anleitung
geben kann, dies alles basiert auf persoenlichen Erfahrungen mit dem Notebook,
ausserdem bin ich nicht verantwortlich fuer Schaeden an euerem Notebook und oder CPU.
Ich empfehle diesen Umbau nur Personen, die mit einem Elektroniklötkolben vertraut sind und
sich das zerlegen des Notebooks zutrauen.
Also, viel Spass beim Basteln!


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Dobla, 18.04.2004